Der Bierversilberer des Tales war Johann Schnabl, der Großvater des heutigen Betreibers der Steinschalerhofs. Der Name Bierversilberer stammt vom Beruf des Bierverkaufens (versilbern = verkaufen). Die Bier liefernde Brauerei war schon vor dem ersten Weltkrieg Wieselburg. Das Vertriebsgebiet war das heutige Pielachtal bis Puchenstuben.
Zum Biergeschäft gehörten auch:
Die Bierflaschen (nur Mehrweg mit Klappverschluß) mussten händisch gewaschen werden. Diese kamen immer ungereinigt zurück. Das Tal war kaum elektrifiziert. Daher diente Petroleum in vielen Wirtshäusern zur Beleuchtung. Zur Aufbewahrung des Petroleums wurden (leider) immer wieder Bierflaschen auf Grund des praktischen Verschlusses verwendet. Dies bedeutete für das Flaschen waschen vor der Abfüllung einen immensen Aufwand. Es musste an jeder Flasche vor dem Waschen gerochen um die Petroleum verunreinigten Flaschen auszuscheiden. Wurde das nicht gemacht, dann musste im Falle von Petroleumflaschen das Wasser gewechselt und der Waschbehälter mit großem Aufwand gründlich gereinigt werden. Die Abfüllung in die Flaschen erfolgte ausschließlich händisch mittels eines Schlauches der am Fass angeschlossen war.
Der Transport erfolgte mit Pferdefuhrwerken. Darauf waren das Bieres in Flaschen und Fässern und Eis zum Kühlen. Das Futter der Pferde war ebenfalls auf dem Wagen. Bis Puchenstuben waren fast 600m Höhermeter und 26 km zurückzulegen. Was heute für Transporter ist das eine Kleinigkeit. Mit den Entladestellen der Wirtshäuser an der Strecke war das für die Pferde-Fuhrwerke eine Tagestour. Um diese Transporte ranken sich lustige Geschichten wie, dass die Pferde allein nach Hause fanden. Der Bierführer war meist müde und schlief beim Fahren.
